Antworten der SPD Hannover an Klubnetz e.V. im Rahmen der Kommunalwahl 2016 in Niedersachsen

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Wie steht Ihre Partei zum Schutz von bestehenden oder entstehenden Kulturorten?

Die Vielfalt der Livemusikspielstätten bzw. Kulturorte und Ihre Ansiedlung in verschiedenen Stadtteilen Hannovers ist uns wichtig. Allerdings besteht nach unserer Auffassung keine Möglichkeit auf kommunalpolitischer Ebene ein Instrumentarium zum Schutz der Livemusikspielstätten zu schaffen, es sei denn, diese befinden sich in städtischen Liegenschaften. Was jedoch möglich und aus unserer Sicht unverzichtbar ist, dass die Stadtverwaltung vermittelnd tätig wird, wenn es um die Regelung von Beschwerden oder die Unterstützung bei der Suche von Räumlichkeiten (wie im Fall des „Béi Chéz Heinz“ angekündigt) geht. Dies ist selbstverständlich auch eine Frage der Kultur in der Stadtverwaltung, die nach unserer Auffassung dem Ziel folgen sollte, Institutionen zu unterstützen und Dinge zu ermöglichen, was wir allerdings derzeit auch gegeben sehen.

Wie steht Ihre Partei zu der Idee einer/s Nachtbürgermeisters/in oder einer/s Beauftragten?

Der Idee das Amt des Nachtbürgermeisters/in oder einer/s Beauftragte zu schaffen, stehen wir offen gegenüber und haben diese auch schon seit längerem diskutiert. In unser Wahlprogramm haben wir aufgenommen, dass die Einrichtung dieser Stelle von der Stadtverwaltung geprüft werden soll. Sollte diese Prüfung zu einem positiven Ergebnis kommen, würden wir die Stelle eines/r Nachbürgermeister/in oder einer/s Beauftragten einrichten.

Welche Konzepte hat Ihre Partei, um die Livemusikszene zu fördern und wären Sie bereit, entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen?

Die Livemusikszene ist für uns fester Bestandteil des breiten kulturellen Angebots, das Hannover zu bieten hat. Deshalb fördern wir bereits heute das Musikzentrum, den Pavillon und Faust, sowie die Freizeitheime/Stadtteilzentren und die Kulturtreffs, die zumindest zum Teil als Livemusikspielstätten fungieren mit jährlichen städtischen Förderungen in insgesamt siebenstelliger Höhe. Zudem stehen seit diesem Jahr jährlich 80.000 Euro im städtischen Haushalt für die Ausgestaltung des Titels UNESCO City of Music zur Verfügung. Unter Berücksichtigung der geringeren finanziellen Möglichkeiten im Vergleich zu den Stadtstaaten Hamburg oder Berlin, fördert die Landeshauptstadt Hannover also auch die Livemusikszene in nicht unerheblichem Maße. Grundsätzlich stehen wir einer Förderung der Livemusikszene offen gegenüber, da auch wir ein Interesse daran haben, das Künstlerinnen und Künstler sowie BetreiberInnen von Spielstätten von ihrer Arbeit Leben können. Jedoch ist hierbei auch der jeweilige Hintergrund und der finanzielle Handlungsspielraum der Institutionen zu berücksichtigen, deren Vielfalt ja auch in Ihrem Netzwerk deutlich wird. Von daher ist eine generelle Förderung von Spielstätten und Produktionen wie im Bereich der Freien Theater nicht unser primäres Ziel. Eine Förderung einzelner notwendiger Baumaßnahmen und von Produktionen (z.B. Konzertreihen) ist für uns durchaus vorstellbar.

Wie steht Ihre Partei zur Schaffung von für kleine Kulturveranstalter reservierten günstigen oder kostenlosen Plakatflächen in attraktiven Lagen?

Die Bewerbung von kulturellen Angeboten und Veranstaltungen ist ein Thema, dem sich die SPD-Ratsfraktion grundsätzlich angenommen hat. So wurde auf unseren Antrag hin eine Anhörung zum Kulturmarketing durchgeführt, bei der eine einheitliche Vermarktung/ Bewerbung von Kulturangeboten in anderen Städten thematisiert worden ist. Wichtig ist uns, dass für Hannover ein einheitliches Kulturmarketing entwickelt wird, das sowohl großen Einrichtungen als auch kleineren Institutionen im Stadtteil gerecht wird. Ein Teil eines solchen Kulturmarketings könnte in der Schaffung der von Ihnen vorgeschlagenen Plakatflächen liegen, wobei hier gerade in den attraktiven Lagen eine Abstimmung mit den bestehenden und vertraglich vergebenen städtischen Werbeflächen erfolgen müsste.

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